Im Rahmen unserer BLA Interview-Serie sprachen wir mit Sebastian Libiseller, Präsident der Athletics.
Der Back2Back Champion aus Attnang-Puchheim ist natürlich mit dem Jahr und der Titelverteidigung zufrieden. Besonders stolz ist man in Oberösterreich auf das eigene Online TV-Format, Sorgen macht man sich um die nicht mehr existente zweite Bundesliga. In Zukunft will man in den Nachwuchs und die Infrastruktur investieren und schon bald einen neuen Hauptsponsor präsentieren.
Wie fällt das Resümee der BLA Saison 2017 aus?
Nach zwei Meistertiteln in Folge darf man natürlich zufrieden sein. Wir haben sehr viel investiert in allen Bereichen und das hat sich in Summe ausgezahlt. Auch abseits vom sportlichen konnten wir uns weiterentwickeln. Mit AthleticsTV haben wir sicherlich einen neuen Meilenstein geschaffen, der sich auch hoffentlich positiv für die ganze Liga auswirken wird in Zukunft.
Wie bewertet man den neuen Modus?
Der neue Modus scheint aus derzeitiger Sicht die sinnvollste Variante zu sein. Sorgen macht uns aber, dass uns eine ganze Leistungsstufe mit der 2. Bundesliga fehlt. Wir werden sehen ob das auf Dauer förderlich ist. Unsere geographische Lage ist natürlich immer ein Diskussionspunkt bei einer Ost – West Teilung aber hier kann man natürlich die Nachteile nicht an der Teilung an sich, sondern eher an der fehlenden Dichte in der Mitte Österreichs festmachen. Die große Frage wird sein, wie wir in Zukunft mehr Spiele in einem komprimierteren Zeitraum ermöglichen. Ich denke wir sind derzeit an der Grenze angelangt was wir den Spielern abverlangen können – mit einer beruflichen Karriere und Familie lässt sich so etwas nur mehr sehr schwer vereinen. Die Liga selbst hat gezeigt, dass es ein sehr interessantes Format ist und auch für die Zuschauer mehr Abwechslung und Spannung bringt, das spricht sicherlich für das Format. 2018 wird sicherlich ein sehr spannendes aber für viele auch schwierige Saison, wenn man den Gerüchten über Kaderänderungen aller Teams Glauben schenkt.
Die ABF hat sich das Ziel gesetzt bis 2023 in die Top 8 Europas zu kommen. Dafür werden u.a. neue Lizenzkriterien stufenweise eingeführt. Wie steht man dazu?
In die Top 8 zu kommen ist das eine, dort zu bleiben und sich auch gegen die ersten sieben halbwegs zu behaupteten, dementsprechend schwieriger. Ich sehe aber die neuen Lizenzkriterien als ersten und richtigen Schritt dazu. Es wird sicher noch die eine oder andere Diskussion benötigen um die Realisierbarkeit mancher Vorgaben zu klären aber die Art und Weise wie hier alle Aspekte einer Vereinsentwicklung einbezogen wurden sind doch sehr positiv. Die Ziele müssen ambitioniert sein aber realistisch bleiben – auch in der Summe aller Maßnahmen. Den größten Aufholbedarf gegenüber anderen Ländern und auch vergleichbaren Sportarten in Österreich haben wir sicherlich im finanziellen Bereich und in der Professionalisierung der Organisation in den Vereinen. Wenn man die Top 8 als langfristiges Ziel auch halten will müssen alle an einem Strang ziehen und wir gemeinsam einen weitaus größeren Schritt schaffen als unser Sport bisher gemacht hat.
Welche Veränderungen gibt es im Verein für das kommende Jahr?
Wir haben 2017 unsere Schulliga im Bezirk gestartet und im Nachwuchs einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. Wir investieren hier mittlerweile beachtliche finanzielle Ressourcen um mit Ost und West annähernd mithalten zu können. Das werden wir auch weiter vorantreiben. In Summe haben wir uns entschlossen die nächsten Jahre den Hauptteil unserer Ressourcen in Nachwuchs, Infrastruktur und die Organisation zu investieren um unsere Basis weiterhin zu vergrößern.
Welche Ziele steckt man sich für die BLA Saison 2018?
In der BLA bleibt unser Ziel das Playoffs. Auf Grund einer Verletzung und da mehrere Spieler sich entschlossen haben in die zweite Reihe zu treten, können wir noch nicht abschätzen wo wir im Vergleich mit den anderen Teams stehen werden. Was uns aber definitiv sehr freut ist, dass wir in den nächsten Wochen einen neuen Hauptsponsor präsentieren können der uns nicht nur auf finanzieller Ebene helfen wird.